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Der Nabel der Wohnmobil-Welt

Sie kommen aus Schweden, Polen, Österreich oder Liechtenstein und eigentlich sind sie nur auf der Durchreise: Die Touristen, die auf dem Wohnmobil-Stellplatz an der Marina in Rünthe einkehren, bleiben oft nur kurz in Bergkamen. Doch immer mehr von ihnen entdecken auch das touristische Potenzial der Gegend.

Wohnmobilhafen Marina Rünthe

Für Wohnmobilisten ist der Wohnmobilhafen am Westfälischen Sportbootzentrum in der Marina Rünthe tatsächlich so etwas wie der Mittelpunkt der Welt. Liegt dieser doch nicht nur unweit des „Kamener Kreuzes“, wo sich die wichtigen Verkehrsadern „A1“ und „A2“ begegnen, sondern auch am Datteln-Hamm-Kanal, über den man mit dem richtigen Boot erwiesenermaßen sogar eine Weltumrundung starten könnte.

Doch die meisten Wohnmobilisten, die den „Wohnmobilhafen Marina Rünthe“ ansteuern, sind natürlich überwiegend auf der Durchreise von West nach Ost oder Nord nach Süd. So konnte Detlef Göke, der zusammen mit Ehefrau Christiane seit 2007 den Stellplatz mit 18 Plätzen betreibt, allein in den letzten Tagen zwei Schweden, einen Polen, einen Österreicher, einen Holländer, einen Schweizer und einen Liechtensteiner begrüßen. Demnächst steuert der Wohnmobilhafen sogar die 23.000ste Übernachtung an, berichtet Göke zufrieden.

Kein Wunder, hat doch der Stellplatz in den einschlägigen Wohnmobilführern mit 4,6 von fünf Sternen einen durchweg guten Ruf. „Sehr schön gepflegter Ort“, „Alles da, was man braucht“ und „Essen und Trinken vor Ort“ sind nur einige der positiven Attribute, mit denen ehemalige Besucher den Stellplatz bewerten. Nicht zuletzt liegt dies natürlich an Detlef Göke, der mit viel Liebe und Ideenreichtum den Platz immer wieder mit kleinen Blickfängen ausstattet.

Und wenn man mal von der nicht vorhandenen, aber von den Durchreisenden sehnlichst vermissten, Dusche absieht, hat der Platz alles, was Wohnmobilisten so zu schätzen wissen: Für gerade mal acht Euro pro Fahrzeug, kann man hier für 24 Stunden einfach mal die Seele baumeln lassen. Der nahe Bootshafen mit seinen schicken Jachten ist dabei ebenso einen Ausflug wert, wie die Umgebung, mit der Industriekultur des Ruhrgebietes und dem idyllischen Münsterland.

„Wenn es gewünscht wird, organisiere ich sogar für kleine Gruppen ein spannendes Unterhaltungsprogramm, mit Haldenführung, Drachenbootfahren oder Besichtigung des Bergbaustollens im Stadtmuseum“, berichtet Göke. „Nicht wenige Urlauber unternehmen von hier aus sogar ausgedehnte Fahrradtouren.“

„Meist sind es eher ältere Herrschaften, die mit Ehefrau und Bordhund das Reisen im Wohnmobil kennen und schätzen gelernt haben“, erzählt Göke, „denn gerade mit dem Wohnmobil ist man ja immer sofort in der Natur.“ Nur selten sind Kinder mit dabei. „Kein Wunder, gerade die  Senioren sind doch wochenlang mit ihrem Wohnmobil durch Europa unterwegs.“

„Nicht wenige der Wohnmobilisten sind sogar überzeugte Wiederkehrer“, erzählt Göke, so wie Bozena und Hans-Peter Himmelmann aus Berlin. „Früher haben wir in Unna gewohnt“, erzählen beide, „Für uns ist das hier immer ein Wiedersehen mit der alten Heimat.“ So hatte gerade das Patenkind geheiratet, und in der nächsten Woche wird der Cousin 60 Jahre.

„Das ist hier einer der schönsten Plätze, die wir je kennengelernt haben“, bekräftigen die beiden Berliner mit Nachdruck, bevor sie zu einem weiteren Ausflug in die Umgebung starten. „Alles ist hier bestens in Schuss und besonders wissen wir hier die fast absolute Ruhe zu schätzen!“